Der Verspannung auf der Spur

Verspannungen im Körper sind eigentlich eine gute und hilfreiche Sache. Sie sind meistens das erste Anzeichen für eine körperliche oder seelische Überlastung. 

Verpannungen können grundsätzlich in allen Bereichen des Körpers auftreten, allerdings hat fast jeder Mensch seine "typischen" Stellen, die dann irgendwann zwicken und zwacken.

Bewußte Aufmerksamkeit erhalten diese unangenehmen Erscheinungen allerdings meist erst nach längerer Zeit, oft erst nach Jahren. Dann kann auch schon mal der Punkt erreicht sein, wo aus der anfänglichen Verspannung ein stärkerer Schmerz geworden ist.

Die Diagnose einer Erkrankung trifft die Betroffenen dann wie aus heiterem Himmel, weil die Vorboten nicht beachtet oder einfach gar nicht bemerkt wurden.

Beispielsweise halten viele Menschen in einer stressigen Situation oder bei nervlicher Anspannung die Luft an, ohne es zu bemerken.

 

Es lohnt sich also, diese Verspannungen schon vorher aufzuspüren und sie zu lösen.

Und so funktionierts:

 

Die Übung kann im Sitzen oder im Liegen durchgeführt werden.

Nimm eine bequeme Haltung ein, die Hände locker auf den Schoss oder neben den Körper legen.

Schließe die Augen oder fixiere einen Punkt vor dir, zum Beispiel am Boden oder an der Wand.

Die Reise durch den Körper beginnt.

Körperteil für Körperteil wird "abgescannt" und fühlbare Verspannungen werden durch bewusstes Ausatmen gelöst.

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Wende deine Aufmerksamkeit deinen Händen zu. Wie liegen sie auf den Oberschenkeln oder auf der Unterlage auf der du liegst? Sind sie geöffnet oder zu Fäusten geballt, warm oder kalt? Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit einen Moment ganz bei deinen Händen...

Und gehe jetzt in Gedanken weiter, entlang der Unterarme, den Ellenbogen, bis hin zu den Oberarmen und Schultern. Achte darauf, wie sich dieser Bereich anfühlt. Hängen die Schultern locker herab? Verspannungen durch ausatmen lösen...

Weiter geht es zum Nackenbereich und zum Kopf. Hast du eine bequeme Kopfhaltung gefunden? Wenn du möchtest, verändere die Haltung durch kleine Bewegungen...

Die Aufmerksamkeit wandert nun zur Stirn und zu den Augen, zum Gesichtsbereich. Wie fühlt sich dieser Bereich an? Liegen die Lippen locker aufeinander? Lasse immer wieder dann los, wenn du etwas Festes, Angespanntes bemerkst...

Weiter geht es in Richtung Rücken und Brust. Wo berührt dein Körper die Stuhllehne oder die Unterlage? Sitzt bzw. liegst du wirklich bequem?

Gehe nun mit deiner Aufmerksamkeit zu den Knien, den Waden, bis zu den Füßen und Zehenspitzen...Wo auch immer du Verspannungen spürst, löse diese durch bewusstes Ausatmen.

Du kannst nun noch mit deiner Aufmerksamkeit an jener Stelle im Körper verweilen, wo es für dich am angenehmsten ist, wo du am ehesten spürst, dass du loslassen kannst...

 

Um die Übung zu verlassen und ins Hier und Jetzt zurückzukehren,  zähle langsam bis 5, balle die Hände zu Fäusten und stoße sie mit einem Ruck vom Körper weg. Strecke, recke und bewege dich und setze dich langsam auf. 

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Diese Übung ist nicht nur geeignet um Verspannungen aufzuspüren, sie kann auch schon eine erste, wirksame Form der Entspannung sein.

 

letzte Änderung dieses Artikels: 21.01.2016 20:58