Mama mia

Für die meisten ist es sicher nicht neu zu hören, dass es immer öfter Hausfrauen und Mütter trifft (in dieser Kombination), denen alles zuviel wird, die unter der täglichen Last einknicken...und sich dann auch noch dafür zu schämen haben...häh? wie bitte? Jawohl, schämen! Wer kennt sie nicht, die lächelnd nach oben gezogenen Mundwinkeln, das spöttische Blitzen in den Augen und der ungläubige Gesichtsausdruck des Gegenübers, wenn ihm erzählt wird, eine bekannte Hausfrau / Mutter hätte ein Burn out ereilt.

Wie sowas gehe, wird dann gefragt. Wie so jemand überhaupt zuviel Stress haben kann!? Diese Mamis, die den ganzen Tag auf dem Teppich Bauklötzchen stapeln und nebenbei ein bißchen die Windeln wechseln!?

 

Was macht den Alltag der Mütter eigentlich wirklich so anstrengend? Ist man doch sozusagen sein eigener Chef und kann sich die (Haus) -arbeit selber einteilen. Dank diverser eifrig produzierender Firmen ist es nicht einmal mehr nötig, selber sanft gegartes Biogemüse zu feinem Brei zu pürieren. Und dann wären da noch Wegwerfwindeln...Eine unglaublich große Arbeitslast, die mit dieser tollen Erfindung aus den Händen der Mütter genommen wurde. Wo ist also das Problem? 

 

Eine denkbare Ursache der vielen ausgepowerten Mütter ist identisch mit jener, aufgrund derer auch Leute aus dem Berufsleben immer öfter mitten in ein Burn out schlittern.

Denn der Leistungsdruck und der Konkurrenzkampf ist unter Müttern nicht weniger als unter Angestellten in Betrieben.

Wir vergleichen uns, wollen der Welt, bzw. unseren Mitmüttern zeigen, dass unsere Kinder glücklich sind, ausschließlich mit Bio-gefüttert werden, erziehungsmäßig die perfekte Kombination aus Konsequenz und Nachgiebigkeit genießen und, nebenbei bemerkt, seit dem ersten Lebenstag durchschlafen.

Ach ja, und unsere Figur?? Der sollte man besser nicht anmerken, dass sie schon mindestens eine Schwangerschaft hinter sich hat, denn das lässt unser Gegenüber sofort messerscharf auf mangelnde Disziplin unsererseits schließen.

 

Vorab, Kinder zu haben ist etwas Wunderbares und Wertvolles. 

 

Doch was prägt den Alltag einer völlig normalen Mutter? Meistens unabhängig von der Anzahl der Kinder?

Eine nörgelnde bis brüllende Bande wird morgens, meist unter Protest, in kindergarten- bzw. schultaugliche Kleidung gesteckt, mit etwas Glück lässt sich eine Hose finden, die noch keine Löcher in den Knien hat und vielleicht sogar ein Pulli ohne waschmaschinenresistente Rotzflecken auf den Ärmeln.

Beim Frühstück sowie bei diversen folgenden Mahlzeiten gilt die Devise, "Hauptsache, das Kind hat was im Magen!" Einfach deswegen, weil der Nachwuchs nicht sonderlich viel von biologisch dynamisch angebauter Mischkost hält, sondern trockene Cornflakes und Nudeln mit ohne Soße bevorzugt.

 

Ein wesentlicher Punkt, der Müttern langsam aber sicher die Energie rauben kann ist der, der praktisch nicht mehr vorhandenen Privatsphäre.

Nicht einmal der Besuch der Toilette ist ein Ungestörter, nein, im besten Fall sitzt der Nachwuchs vor Mamas Füßen und spielt mit Klopapierrollen, kickt den Türstopper gegen die Tür, etc...

Ein kleiner Trost, im Ganzen betrachtet, ist diese Zeit doch eine sehr Begrenzte...und auch wenn es sich anders anfühlt, wenn man mittendrin steckt...eigentlich geht sie viel zu schnell vorbei.

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veröffentlicht am 11.02.2018 von Radiergummi
geändert am 27.04.2020 von Radiergummi



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