Die Kinder und das liebe Vieh - der Tod eines Haustieres

Ach herrje...das leidige Thema Haustiere...

Kaum jemand, der Kinder hat, kommt daran vorbei. Ein niedliches Kätzchen, ein flauschiges Meerschweinchen, vielleicht ein paar Kaninchen...Wenn man auch selten das Glück hat es zu schaffen, den lieben Kleinen ein Glas mit Goldfischen einzureden, lenkt man mit diversen kuscheligen Kleintieren zumindest, den Wunsch nach Pony, Pferd und Co. in harmlosere Bahnen. Folgende Szenarien ergeben sich über kurz oder lang unabwendbar:

Möglichkeit 1: Euphorie beim Einzug des Haustieres in die Familie und bestenfalls noch 2 Wochen danach, anschließend übernimmt Mutti die Pflege und Versorgung des 4 (?) -Beiners. Diese Tiere werden meist steinalt.

Möglichkeit 2: Das Kind entpuppt sich als Top Tierpfleger und kümmert sich auch nach der Eingewöhnungsphase noch hingebungsvoll um sein Tier. In vielen Fällen führt das dazu, dass der familiäre Zoo um einige Arten vergrößert wird. So können hier mitunter Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen und Katzen zu finden sein.

Abgesehen davon, ist es für die soziale Entwicklung der Kinder überaus wertvoll, die Pflege eines Haustieres zu übernehmen, eine Bindung zu dem Tier zu entwickeln und schließlich und endlich irgendwann auch damit Erfahrung zu machen, dass auch die liebsten Tiere irgendwann einmal sterben. Und "so ist das Leben" hin, "alle müssen mal sterben" her, es ist jedesmal ein tage- bis wochenlanges Drama,

Zugegeben, nach 4 Katzen, 3 Kaninchen, 2 Hamster und einer Schildkröte, deren Verabschiedungs- und Beerdigungszeremonie aufwändiger gestaltet war, als die, mancher Menschen, lässt mein Eifer zum "pädagogisch wertvollen Trauern" schon etwas nach. Das hört sich abgestumpft an? Vielleicht. Vielleicht ist es auch einfach nur die Gewöhnung, an ein immer wieder ablaufendes Muster...Mein Kind kommt aufgelöst und verheult angelaufen...eins der Tierchen schwächelt, kränkelt, kann nicht mehr laufen, stehen, fressen, was auch immer...

Da es in der Natur der Sache liegt, dass nicht nur die Kinder ihre Haustiere abgöttisch lieben, sondern man selber sie auch ins Herz schließt, wird als erstes die Hausmittekeule geschwungen und versucht, damit Linderung zu verschaffen. Hilft alles nichts, führt meistens die Kombination Verantwortungsgefühl für das Lebewesen und unendliches Mitleid mit dem völlig aufgelösten Kind auf dem schnellsten Weg zum Tierarzt.

Achja...das Ende vom Lied ist dann immer das gleiche: Um ein kleines Vermögen erleichtert, fahren wir wieder nach Hause, das Tierchen in die ewige Ruhe entschlummert, Trauerstimmung bei allen Beteiligten.

Damit geht es allerdings erst richtig los. Lange Gespräche über das geliebte Tier im Speziellen, Gespräche über Leben und Tod allgemein, das Buch "Abschied von Miez Mauz" wird aus dem Regal gekramt, Zeichnungen und Bilder werden liebevoll gestaltet und mit ins Grab gegeben, bächeweise Tränen getrocknet.

Es ist natürlich wichtig, diese Trauerphase mit seinem Kind bewusst zu durchleben und diese Trauer auch zuzulassen.

Aber...sind alle Tiere ungefähr im gleichen Alter, kommt eine Phase, in der alle paar Wochen ein ein anderes von Altersschwäche dahingerafft wird. Und bei aller Liebe...es ist verdammt anstrengend, ein Kind ständig durch diese schwierige Zeit zu begleiten...  

Aber was solls...auch nächstes mal nehme ich das Kinderbuch "Abschied von Miez Mauz" aus dem Regal, mein Kind auf den Schoss, wir lesen, malen Karotten und Blumenwiesen und führen lange Gespräche über das geliebte Tier und über Leben und Tod allgemein...

positive Bewertung({{pro_count}})
Beitrag bewerten:
{{percentage}} % positiv
negative Bewertung({{con_count}})

DANKE für deine Bewertung!


veröffentlicht am 11.02.2018 von Radiergummi
geändert am 17.01.2019 von Radiergummi



Fragen / Kommentare


Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Mehr Details