Folgeerkrankungen
Folgeerkrankungen
Die Folgeerkrankungen eines länger bestehenden bzw. unzureichend behandelten Diabetes sind auf jeden Fall ernst zu nehmen.
Insbesondere kann es zu einer Schädigung der Gefäße kommen. Sind die großen Gefäße betroffen spricht man von "makrovaskulären Erkrankungen".
Hier besteht insbesondere die Gefahr von Schlaganfall und Herzinfarkt.
Sind die kleineren Gefäße betroffen, so werden diese als "mikrovaskuläre Erkrankungen" bezeichnet.
Als Folge davon kann es zu Schädigungen der Augen, Nieren und zu Nervenerkrankungen kommen.
Es gibt einige Faktoren, welche die Entstehung von Folgeschäden begünstigen. Dazu gehören
Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, ein Lebensstil mit wenig Bewegung und ungesunder Ernährung.
Besondere Aufmerksamkeit sollte jeder Mensch mit Diabetes seinen Füßen schenken.
Durchblutungsstörungen, eng sitzendes Schuhwerk und eine Kombination aus eingeschränkter Beweglichkeit und herabgesetztem Schmerzempfinden können zu Schrunden, Fehlstellungen/Deformierungen der Füße und zu kleineren Wunden führen, die aufgrund der verminderten Wahrnehmung zu größeren Geschwüren werden, die oft nur schlecht heilen und eine lange komplizierte Behandlung erfordern.
Auch Schädigungen der peripheren Nerven im Fuß aufgrund jahrelang erhöhter Blutzuckerwerte können zu oben genannten Problemen führen. Erste Anzeichen einer solchen Nervenschädigung können kalte Füße, kribbeln, trockene Haut, Wadenkrämpfe, Taubheitsgefühl oder schmerzlose Druckstellen an den Füßen und Ruheschmerzen (vor allem nachts).
Tägliches genaues Inspizieren der Füße, regelmäßige Fußpflege mit optimalem Schneiden der Fußnägel ist daher sehr empfehlenswert. Um die Fußsohlen zu kontrollieren kann ein Handspiegel oder eine Spiegelfliese zu Hilfe genommen werden. Das funktioniert meist auch bei eingeschränkter Beweglichkeit recht gut.
Idealerweise wird regelmäßig eine medizinische Fußpflege in Anspruch genommen von FußpflegerInnen mit Spezialisierung auf die Behandlung von Menschen mit Diabetes.
Augen auf auch bei Wahl des Schuhwerks. Die Schuhe sollen unbedingt genug Platz bieten, damit die Füße nicht eingeengt werden. Den Schuhkauf eher abends einplanen, tendenziell sind die Füße morgens schmäler als abends.
Im Rahmen der regelmäßigen ärztlichen Kontrollen können auch entsprechende (neurologische) Untersuchungen veranlasst werden, um zu kontrollieren, ob eine Nervenschädigung vorliegt bzw. wieweit diese fortgeschritten ist.