"Es war einmal..." kaum jemand fühlt sich bei diesen drei Worten nicht in seine Kindheit zurückversetzt. Es werden Erinnerungen geweckt an erzählte oder vorgelesene Märchen. Spannend, lustig, manchmal furchteinflößend, doch haben sie immer zum Nachdenken angeregt. 

Märchen sind oft so wunderbar klar. Nur zu deutlich erkennbar ist der Unterschied zwischen Gut und Böse, Schwarz und Weiß. So wie jedes Kind recht bald ein Lieblingsmärchen benennen kann, fällt auch Erwachsenen relativ schnell ein Märchen ein, dass sie immer noch fasziniert und an das sie sich besonders gut erinnern können.

Märchen sind nicht einfach nur frei erfundene Fantasiegeschichten. Märchen behandeln immer ein "Grundthema". Die in Märchen vorkommenden Symbole sind denen, die wir in unseren Träumen begegnen sehr ähnlich. Sie erzählen von längst vergangenen Zeiten, von einer Welt, völlig anders als jene, in der wir heute Leben. Und doch behandeln sie Lebensthemen, menschliche Schicksale, familiäre Dynamiken, die bis in die heutige Zeit ihre Gültigkeit haben.

Wer die verschlüsselte Botschaft in einem Märchen - am besten in seinem Lieblingsmärchen - erkennen will, sollte sich für die Interpretation einige Zeit nehmen. Das Märchen etappenweise lesen, auf die Ausdrucksweise und die Symbolik achten.

Bei einer Märchendeutung gibt es kein richtig oder falsch. Sie ist so individuell wie der Mensch, der das Märchen liest.

Märchen und ihre Deutungen lassen uns für eine Weile den Alltag vergessen und in eine ganz besondere Welt eintauchen.